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Der Vortrag untersucht erstens Praktiken räumlicher Mobilität bei Protestant*innen in den Jahrhunderten nach der Reformation. Er betrachtet zweitens – und gewissermaßen in umgekehrter Blickrichtung –, wie sich Unterwegssein auf die Glaubenspraxis protestantischer Gruppierungen im frühneuzeitlichen Europa auswirken konnte. Angesprochen werden verschiedene zeitgenössische Mobilitätsmuster, darunter etwa konfessionelle Migration, Kollektenreisen und andere Formen religiös-kommunikativer bzw. wirtschaftlicher Vernetzung, Reisen von Protestant*innen an Pilgerstätten (etwa im Heiligen Land) sowie Missionsreisen. Anhand empirischer Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten wird zu fragen sein, wie innerhalb des (mittel-) europäischen Protestantismus der Frühen Neuzeit Mobilität religiös begründet bzw. überhöht wurde, ob sich protestantische Spezifika des Unterwegsseins erkennen lassen und inwiefern räumliche Mobilität zur Identitätsstiftung religiöser Gruppierungen beitragen konnte.